35. Deutscher Krebskongress in Berlin

Peter Schröder (l.), mit Wolfgang Wagner am ShB-Stand

Die Diagnose Krebs schockt Jahr für Jahr rund 500.000 Menschen in Deutschland. Durchschnittlich jeder Zweite ist hierzulande im Laufe des Lebens von einem Krebsleiden betroffen. Die wissenschaftliche Forschung ist breit aufgestellt, doch gelangen die Erkenntnisse auch und vor allem zeitnah in die praktische Versorgung der Krebspatientinnen und -patienten?

Auf dem 35. Deutschen Krebskongress (DKK) im Berliner City Cube tauschten sich dazu vom 13. bis zum 16. November 2022 rund 10.000 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Medizin, Gesundheitswesen, Politik und Pflege unter dem Motto „Krebsmedizin: Schnittstellen zwischen Innovation und Versorgung“ aus. Gemeinsam organisiert von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Krebshilfe ging es in rund 300 Sitzungen um neueste Erkenntnisse aus der Forschung und Versorgung. Nahezu der gesamte ShB-Vorstand um Artur Krzyzanowski, Dr. med. Edmond Schiek-Kunz und Wolfgang Wagner waren ebenfalls vor Ort sowie Peter Schröder, ShB-Gruppengründungen. Schiek-Kunz und Krzyzanowski gestalteten am ersten Kongresstag gemeinsam mit Guido Müller, Chefarzt der Urologie der Klinik Quellental in Bad Wildungen die Schnittstellen-Sitzung „Leben nach und mit Harnblasenkrebs“. Schiek-Kunz referierte schwerpunktmäßig zur Nachsorge, Krzyzanowski sprach zu Unterstützungsmöglichkeiten der Selbsthilfe für Betroffene. Müller erklärte in seinen Ausführungen, wie eine Rehabilitation entscheidend auf die zukünftige Lebensgestaltung einwirkt.

Reges Treiben im Ausstellungsbereich

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Gerd Nettekoven, betonte die Notwendigkeit der Vernetzung von Strukturen. „Ein herausragendes Beispiel hierfür sind die 2007 von der Deutschen Krebshilfe initiierten sogenannten Onkologischen Spitzenzentren oder Comprehensive Cancer Center. Diese Zentren haben nicht nur eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischen Niveau zur Aufgabe, sondern auch die Entwicklung von Innovationen – wie innovativen Krebstherapien – und letztlich den Transfer neuer Entwicklungen in andere Versorgungsstrukturen im jeweiligen Umfeld.“ Das Wissen über die Krankheit Krebs werde immer größer und die Krebsmedizin immer komplexer. Das mache Tumorerkrankungen heute „viel besser behandelbar als noch vor zwanzig, vor zehn oder sogar vor fünf Jahren“. Umso wichtiger sei es, dass von dem aus der Forschung generierten Wissen auch die gesamte Versorgungslandschaft profitiere. Die Deutsche Krebshilfe habe daher den Comprehensive Cancer Centern eine enge Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten der jeweiligen Region zur Vorgabe gemacht. Dieses Zusammenwirken müsse allerdings weiter verbessert und ausgebaut werden, sagte Nettekoven. Er nannte das von der Deutschen Krebshilfe geförderte „Nationale Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs“ als weiteres Beispiel. „Dieses Netzwerk baut unter anderem an allen Comprehensive Cancer Center-Standorten regionale Netzwerke auf, die möglichst umfassend Kliniken und Praxen zusammenführen, in denen Lungenkrebspatienten versorgt werden.“

Kongresspräsident Prof. Dr. med. Michael Ghadimi, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie vom Universitätsklinikum Göttingenzog zog zum Ende des Kongresses ein positives Fazit: „Wir sind sehr glücklich über die große Resonanz bei unseren Kolleginnen und Kollegen. Das konnten wir in diesen Krisen-Zeiten so nicht erwarten.“ Zusammengefasst – es gibt noch viel zu bewältigen, vieles ist aber bereits auf den Weg gebracht.

Auszüge aus verschiedenen Pressemitteilungen der Stiftung Deutsche Krebshilfe/Brigitte Papayannakis

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